Sa, 27.03.10 Frühlingserwachen am Elster-Saale-Kanal

16. März 2010Fahrradtour
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Um den Frühling nach dem Endloswinter gebührend zu begrüßen starten wir zu einer Radtour entlang am Elster-Saale-Kanal.


Schon seit dem 17.Jahrhundert hatte man in Leipzig die Vision von einen Anschluß an die Wasserstraßen der Saale und Elbe. Entstanden ist daraus ein beeindruckender (aber leider unvollendeter Kanalbau) welcher im Focus der heutigen Tour steht.
Nach Tourstart an der Location „Glashaus“ fahren wir zunächst zum Anfang des Karl-Heine-Kanals, wo bereits 1856 durch Karl-Heine der erste Spatenstich am Ufer der Weißen Elster erfolgte. Heute führt an diesen 2,6 km langen Abschnitt einer der der schönsten Radwege Leipzigs entlang, den wir natürlich auch befahren wollen.
Nach dem Tod von Karl-Heine (1888) wurden die Bauarbeiten bis 1926 eingestellt, wo per Staatsvertrag die Weichen für einen Kanalneubau gestellt wurden. So entand in den 30iger Jahren der Lindenauer Hafen welcher mit seiner 1000 m langen Kaimauer und 70 m breiten Hafenbecken einer der größten Neubauten der damaligen Zeit darstellte.
Nach Durchfahrung dieser Anlage gelangen wir direkt am Kanal weiter nach Burghausen. Hier sehen wir eines von zwei Sperrtoren, da der Kanal nachfolgend oberhalb des Geländespiegels verläuft. Hinter der A 9 gelangen wir zum vorläufigen Ende der 11 km langen Wasserstraße. Auf den folgenden 5 km zieht sich der Kanal teilweise ausgehoben -aber ohne Wasser- durch die Landschaft.
In Wüsteneutzsch war dann die Errichtung einer sogenannten Doppelschleuse geplant, welche auch bis 1942 zu 70% rohbaufertig gestellt wurde. Beeindruckend sind auch hier die Ausmaße der 110 m langen und 20 m breiten Anlage. Schiffe der Kategorie IV (1000 t) hätten hier eine Höhendifferenz von 11 m überwinden können, doch aus Kriegsgründen wurde der Bau schließlich eingestellt und nie wieder aufgenommen.
Nach Besichtigung der Schleuse fahren wir dann zum Wallendorfer See und an dessen Westufer entlang nach Burgliebenau.
Mitten in der Elster-Saale-Aue treffen wir nun auf den Bau einer der längsten Eisenbahnbrücken Deutschlands. Auf über 200 Betonstützen ruhend und einer Gesamtlänge von 8,5 km wird nach Fertigstellung im Jahr 2012 die ICE-Neubaustrecke Halle/Leipzig-Erfurt das Überflutungsgebiet von Weißer Elster sowie Saale überqueren. Ökologisch und auch ingenieurtechnisch ist dieser Bau sehr problematisch da er durch ein geschütztes sumpfiges Naturschutzgebiet führt.
Durch Halle-Ammendorf radeln wir dann weiter zum Osendorfer See, welcher das 17,8 ha große Restloch eines bereits 1945 stillgelegten Tagebaus ist.
Am S-Bahn Haltepunkt Dieskau befindet sich dann das Tourende und per Zug geht es nach Leipzig zurück.

Tourprofil: fast ausschließlich eben, nur kurze Steigungen, Strecke führt größtenteils über Nebenwege oder sehr gering frequentierte Straßen.
Tourlänge: 46 km
Tourstart: SA, 27.03.10 / 13.00 Uhr Gaststätte Glashaus, Clara-Zetkin-Park

Anmeldung und weitere Info`s: Mike Nöbel, (0341/4799352 oder 0179/7404785)

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