Radtour Schwarze Elster im Juni 2017 – eine Nachbetrachtung

27. Juni 2017Fahrradtour
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im Vorfeld:
Hotelanfrage: Sehr geehrte/r …, unsere Radgruppe aus Leipzig, mit nicht mehr so ganz jungen Herrschaften, würde gern bei Ihnen vom … zum … übernachten. Allerdings würden wir 5 DZ, 1 EZ, 1x 3-BettZ benötigen. Falls es in der Größenordnung nicht möglich ist, würde ich mich um zusätzliche andere Möglichkeiten bemühen. Bitte teilen Sie mir mit, …
Von anfangs 15 Interessierten schrumpfte es auf 12, dann 10, schlussendlich waren wir 12 Personen. Zwischendrin jede Menge Infos und „Ratschläge“ wie Räder in Ordnung bringen und Training nicht vergessen.

Fr, 09.06.2017
Anfahrt individuell, Hotel „Zum Löwen“ in Senftenberg. Kurze Zeit später treffen sich alle am Senftenberger See zum Baden und später am Pier zum Essen. Die Stimmung steigt.
Ralf: Neben den kleinen Schnapsflaschen habe ich noch 7 Schläuche mit … (?) – Evi: Wow, ist ja be-eindruckend!
Jürgen: fällt im Speed-Dating durch mit …“Ich bin Jürgen … ähhh … (Pause) … ha, ha, ha …“
Ralf: will für etwaiges Baugeschehen den Juchtenkäfer und die Mopsfledermäuse umsiedeln
Auf dem Rückweg fährt Ralf zwischen dem Giraffenrad – beim Gespräch Blick nach oben, und auf der anderen Seite – Blick nach unten, zum „gramgebeugten Eisbären“.

Aus der Gaststätte sind wir gegen 22 Uhr entlassen worden. Birgit und ich hatten noch Lust auf einen „Absacker“, doch die Karawane raste zum Hotel. Am Aufzug stand für uns die Rettung in rosé. Diese genossen wir im Damensalon mit Gudrun, Mario, Lena, Birgit und mir. Hätte etwas trockner sein können, war aber süffig – und ganz schön teuer, wie wir am nächsten Tag erfuhren.

Sa, 10.06.2017
kl. Kerstin: Bin immer nur mit alten Leuten unterwegs, stellte ich hier fest.
Hotel-Frühstück ließ keine Wünsche offen, die Spezialität waren gegrillte Tomatenscheiben mit Käse.

Immer schön am Fluss geradelt bis zum Freisitz Elstermühle in Plessa.
Katrin zum Ralf: Nimm bitte meinen Teller mit, ich koche auch mal für Dich!
Die Toiletten befanden sich im Haus, Treppe hoch und die Gegengerade zurück.

03. Februar 2017: Der bislang dem Förderverein Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft gehörende touristische Komplex mit Gastronomie, Mühlenmuseum, Tagungs- und Gästezimmern ist verkauft. Neue Besitzer sind Karla und Michael Ponath aus Thüringen.
6 m große Zuppinger-Mühlrad (mittel- bis unterschlächtiges Kropfrad mit evolventenförmig gekrümmten Schaufeln)

Gleich um die Ecke befindet sich das Erlebnis-Kraftwerk Plessa.
Es ist eines der ältesten Braunkohlekraftwerke Europas, das in seiner ursprünglichen Bausubstanz erhalten ist. Wie riesige Kathedraltürme recken die beiden Schornsteine des Kraftwerks in den Himmel. Frühe Stilllegungspläne verhinderten in den 60er Jahren eine Modernisierung. Daher ist das Kraftwerk heute ein authentischer Ort der Arbeits- und Industriegeschichte mit Technik aus der Gründerzeit. 65 Jahre war das Kraftwerk von 1927 bis 1992 im Dauerbetrieb am Netz.

Das wahre Kraftwerks-Erlebnis ist Moni mit ihrer Karo-Kohlestaubstimme. Schwindelerregende Redegeschwindigkeit, wie man sie nur vom Notar kennt. Ich verstehe etwa 30 % des Gesagten. Sie musste ihren 90-minütigen Vortrag auf 60 Minuten verdichten, hat nichts weggelassen, sondern die Geschwindigkeit erhöht, liebt Musik von/mit T-Rex und Alice Cooper und war das Urgestein des Kraftwerkes, in dem sie ihr Leben gearbeitet hatte. Bewegende Geschichten.

Kurz vor Bad Liebenwerda teilt sich die Gruppe. Evi und ich gehen in das sehr liebevoll gestaltete Marionettentheater-Museum, Jürgen geht zu den alten Leuten in den Kurpark, der Rest geht baden. Einchecken in 2 verschiedenen Pensionen und 1 Hotel, anschließend Treffen auf dem Freisitz „Burgkeller“. Neben der Tür steht eine Batterie Autan-Flaschen gegen Mücken.
Ein Absacker in einer menschenleeren Innenhof-Bar ist der Reinfaller. Den umworbenen Mojito mit frischem Minzegeschmack gibt es ohne Minze und der Rum ist vielleicht als homöopathische Dosis enthalten.

So, 11.06.2017
Die Pensionsgäste frühstücken beim Bäcker und alle treffen sich an der Elsterbrücke zur Weiterfahrt. Ein paar Minuten später kollidierte Marios Rad am Lenker mit einer entgegenkommenden Frau. Sie lag im Gras und hatte starke Schmerzen, so dass der Notarzt gerufen werden musste.
Wir beschließen eine langsame Weiterfahrt ohne Mario und Frank. An der Neumannmühle wollen wir warten, doch die beiden sind kurze Zeit später schon total außer Atem und durchgeschwitzt bei uns – etwa 29-iger Schnitt meinte Frank. Ralf kümmert sich mit Kümmerling um unsere Nerven.

Auf dem mit alten Eichen und Linden gesäumten Dammweg, genießen wir die schöne liebliche Landschaft mit weiten Wiesen und vereinzelten Bäumen und Büschen. Ein kurzer Fotostopp wird von Lena zur Gymnastik genutzt.
In Herzberg lassen wir uns von Marktplatz-Italiener zu einem Eis verführen und besuchen anschließend den kleinen Botanischen Garten mit einem Teich und Pavillon. Auf der Weiterfahrt lädt uns ein Gewässer zur Abkühlung ein. 2 Pferde baden ebenfalls am anderen Ufer.
Ein Mann auf dem Radweg fragt mich im Ernst: Wo wollen die den mit den großen Taschen hin? Wandern die aus?
In Jessen beschließen wir, die Radtour zu beenden und gönnen uns ein tolles Essen.
Die Zugfahrt soll über Falkenberg als Umsteigepunkt gehen. Wir glauben es nicht: Der einzige Weg von Gleis 4 auf Gleis 6 nach oben muss über die Himmelsleiter erfolgen. Von dort in den Fahrstuhl (2 Räder) oder Treppe nach unten, rüber auf die andere Seite, mit Fahrstuhl hoch auf Gleis 7 – Umsteigezeit 4 Minuten. Chancenlos, wir scheitern gnadenlos an der Logistik, die wir nicht durchschauen.

Die Männer ergreifen die Initiative und bringen kurze Zeit später einen Pappkarton mit gekühlten Getränken aus einer Pizzeria zu uns auf den Bahnsteig. Die Stimmung ist gut und die Männer entwickeln ein weibliches Plapper-Gen. Hilfe, wer rettet uns?
Der Zug endet in Taucha!!!
Mit 200 € war es schon ein Luxusurlaub.
Liese

15.06.2017
Hallo „Moni“
vielen Dank für die „Blitzführung“ am vergangenen Samstag 10.06.2017 gg. 13:00 Uhr – war echt toll.
Wie war nochmal der link zu dem Video auf „youtube“.
Viel Erfolg weiterhin mit „deinem“ Kraftwerk.
Liebe Grüße. Die Radler aus Leipzig

Hallo Ralf,
dankeschön für Deine Nachricht, war nett Euch alle kennengelernt zu haben, wünsche Euch allen von ganzem Herzen alles Liebe, passt gut auf Euch auf, vielleicht gibt es ja ein Wiedersehn – denn Wiedersehn ist wunder-schön…
Mit sonnigen Grüßen aus Plessa
Moni
break it down sean finn – YouTube

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