Selketal/Unterharz von Aschersleben nach Berga/Kelbra

23. Oktober 2005Fahrradtour
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Tourenbericht vom 20.08.2005 Selketal/Unterharz: von Aschersleben nach Berga/Kelbra.

Es gibt ja Leute, die gern Rad fahren, dies aber ungern im Gebirge tun, da ihnen das schlichtweg zu anstrengend ist. Dabei gibt es aber durchaus Touren, bei denen man z.B. quer durch den Harz fahren kann ohne sich aller paar Kilometer an einer 10% Steigung zu ertüchtigen. Wenn dazu noch die Vorzüge des Erlebens einer naturnahen Landschaft kommen, sollte das auch mal für Nichtprofis Anlass genug sein in den Sattel zu steigen. Zunächst trafen wir uns frisch & munter am 20.08. kurz vor neun auf dem Leipziger Hauptbahnhof. Von dort fuhren wir per Zug nach
Halle, wo infolge des Umsteigens großes Fahrrad tragen angesagt war.
Nach dieser sportlichen Einlage ging es weiter Richtung Aschersleben.

Wenn Sie Zeit haben, besuchen Sie hier die historische Altstadt
(mit Margaretenkirche u. Stephanskirche), ihren zahlreichen
verwinkelten Gassen sowie den Hennebrunnen auf dem Marktplatz. Wir
fuhren indessen auf der B 185 gen Westen und konnten am Horizont schon
die ersten bewaldeten Ausläufer des Harzes erblicken. Leider war an
diesen Tag die Fernsicht miserabel, so dass man die Reize der
Landschaft nur erahnen konnte. In Ermsleben verließen wir dann die
Bundesstraße und gelangten an Meisdorf vorbei zum Eingang des
Selketals. Das Selketal steht von hier bis Mägdesprung (ca. 13 km)
komplett unter Naturschutz, so dass der Besucher (wenn er sich denn
ruhig verhält) zahlreiche Tierarten sehen kann.

Die Selke
selbst hat sich hier tief in die Landschaft eingeschnitten, welche von
dichten Wäldern, tiefen Klüften und zahlreichen Felsen wildromantisch
geprägt wird. Auf dem einzigen Weg der durch dieses Tal führt, fuhren
wir nun nach Mägdesprung. Leider hatte niemand Lust, zur Burg
Falkenstein hinauf zu fahren. Wenn Sie es tun, werden Sie bei guten
Wetter mit einen super Ausblick von einer der schönsten Burgen im Harz
belohnt. In Mägdesprung trafen wir wieder auf die B 185 und auf dieser
radelten wir nun in das 5 km entfernte Örtchen Alexisbad. Unterwegs
bestaunten wir noch den Selkewasserfall, der ebenfalls sehenswert ist.
Nach der Durchquerung von Alexisbad verfolgten wir nun auf einer
Nebenstraße den Lauf der Selke in Richtung Silberhütte. Hier durften
bei einer Pause alle von ihrer mitgebrachten Verpflegung naschen, um
bei den nachfolgenden Abschnitten auch ordentliche Kondition zu haben.
Denn in Strassberg (die Selke entspringt ganz in der Nähe) führt nun
der Weg auf einer Länge von ca. 800 Metern sehr steil aus dem Tal
heraus.

Es ist auch nicht zu verheimlichen, dass hier einige
aus dem Sattel steigen mussten. Zum Entspannen waren dann aber die
nächsten Kilometer (bei schönen Panoramablick) relativ eben – bis zum
Fuß des Großen Auerbergs. Nun hieß es für die nächsten 1,5 km noch mal
totale Härte zu zeigen, alle Zähne zusammen zu beißen (auch die
dritten!), aber dann waren wir endlich oben, auf 579 m Höhe! Auf dem
Auerberg steht das sogenannte Josephskreuz. Es wurde 1896 aus 123
Tonnen Eisen erbaut und ist mit einer Höhe von 38 Metern das größte
eiserne Doppelkreuz der Welt. Für einen Obulus von 2 Euro kann man dann
auch die 200 Stufen bis zur Aussichtsplattform in Angriff nehmen.
Allerdings ist diese Investition nur bei schönen Wetter empfehlenswert.
Nicht so begeistert waren wir aber von den Preisen am örtlichen
Getränkekiosk. 1,50 Euro für 0,33 l Hopfenbrause sind für uns modernes
Raubrittertum und legten unseren Appetit auf dieses Gebräu doch arge
Zügel an. Zum Glück konnten wir uns auf den nächsten Kilometern am
Fahrtwind kühlen, denn von nun an ging es nur noch bergab.

Durch
das malerische Krummschlachttal und an einigen alten Untertagegruben
vorbei (dienten früher der Erzförderung), gelangten wir schließlich bei
Rottleberode in die relativ breite Ebene des Flüsschens Thyra. Von hier
aus hatten wir einen guten Blick auf die sanft abfallenden Hänge der
Ausläufer des Südharzes und in der Ferne grüßte schon die Erhebung des
Kyffhäusergebirges. Nun weiter nach Süden kommend bestaunten wir bei
Bösenrode die Brücke der A 80 (Südharzautobahn) welche hier in
weitgezogenen Bogen die Niederung der Thyra überspannt. Da bis zur
Abfahrt unseres Zuges in Berga noch reichlich Zeit war, gönnten wir uns
noch einen kleinen Abstecher zum Helmestausee. Von dort fuhren wir dann
in das 2 km entfernte Kelbra, wo wir auf dem originell gestalteten
Freisitz des Landgasthofs „Weidemühle“ (sehr empfehlenswert) bei einen
gemeinsamen Abendessen die Erlebnisse des Tages aufarbeiteten. Gegen
18.45 Uhr mahnte uns dann aber der Fahrplan der Deutschen Bahn zum
Aufbruch und glücklich und zufrieden (incl. Garantie für guten
Nachtschlaf) kamen wir dann gegen 21.00 Uhr in Leipzig an.

Technische Daten:

  • Teilnehmer: 5 (4x männl. / 1x weibl)
  • Länge: 70 km
  • Wetter: 21 Grad, bedeckt, schwach windig, kein Regen
  • Pannen: keine
  • Adressen:
    Tourist-Information Josephskreuz Markt 2 Auerberg 06547 Stolberg (Harz)
    06547 Stolberg (Harz) Tel.: (034654) 454 oder 19433 Tel.: (034654)
    85963 Fax: (034654) 729 Pension Weidemühle Nordhäuser Str. 03 06537
    Kelbra / Kyffhäuser Tel.: (034651) 3740 Fax: (034651) 37499
    www.pension-weidemühle.de

 

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